Der 5. Dezember ist Weltbodentag: Interview mit unserem Spezialisten

05.12.2023

Im Jahr 2002 führte die Internationale Bodenkundliche Union den Weltbodentag ein. Eine sichere und lebenswerte Zukunft braucht gesunde Böden – als Lieferant von Nahrungsmitteln, Wasser und Garant der Energiesicherheit, aber auch, um auf die Folgen der Klimakrise reagieren und dem Verlust von Biodiversität entgegenwirken zu können. Der Weltbodentag macht auf die Bedeutung der Böden in dieser Hinsicht aufmerksam.

Der jährliche Verlust fruchtbarer und resilienter Böden in der Schweiz verlangt sensible Raumplanung, verantwortungsvolle Gestaltung von Baumassnahmen und engagierte Wiederaufwertung. CSD INGENIEURE trägt als Umweltpionier im Ingenieurbereich seit vielen Jahrzehnten durch seine Projekte unter anderem in der Umweltbaubegleitung und Renaturierung, seine raumplanerischen und geologischen Kompetenzen sowie sein Engagement im Bereich der Biodiversität und Kreislaufwirtschaft zum Erhalt der Funktionen unserer Böden bei.

Zum Weltbodentag haben wir David Giovannini, Umweltingenieur von CSD INGENIEURE Freiburg, drei Fragen gestellt.

 

Hallo David! Wie geht es den Böden in der Schweiz?

Die Böden in der Schweiz sind erheblichen Belastungen ausgesetzt, insbesondere durch die zunehmende Urbanisierung, die intensive Landwirtschaft und den Klimawandel, die sich mehr oder weniger negativ auf die Bodenqualität auswirken können. Eine grosse Herausforderung besteht darin, dass die Bevölkerung nur wenig über die Böden und die von ihnen erbrachten Ökosystemdienstleistungen weiss. Das macht es schwierig, das Bewusstsein für die Notwendigkeit des Bodenschutzes zu schärfen. Allerdings entsteht allmählich ein Bewusstsein und die Bedeutung des Bodenschutzes beginnt sich in den Köpfen der Menschen zu verankern.

Obwohl die Behörden in allen Bereichen Massnahmen eingeführt haben, um die Schädigung des Bodens durch Bauprojekte und landwirtschaftliche Praktiken zu verringern, ist der Druck auf diese Ressourcen nach wie vor gross. Die mangelnde Kenntnis der Böden und ihrer Leistungen ist ein Hindernis für die Sensibilisierung, aber das Thema gewinnt allmählich an Sichtbarkeit. Es ist daher unerlässlich, einerseits die Sensibilisierung der Bevölkerung fortzusetzen und andererseits den Zustand der Böden in der Schweiz weiterhin aufmerksam zu beobachten, um geeignete Massnahmen zur langfristigen Sicherung der Gesundheit der Böden umzusetzen.

 

Wie können wir als Ingenieurbüro zum Erhalt der vitalen Funktionen unserer Böden beitragen? 

Unsere zentrale Aufgabe ist es, Konzepte für das Bodenmanagement zu entwickeln und Bauprojekte sowie Bodensanierungsmassnahmen zu überwachen  etwa bei der Entwicklung eines neuen Stadtteils auf landwirtschaftlicher Fläche oder bei der Revitalisierung von Wasserläufen. Unsere Hauptverantwortung besteht darin, Unternehmen und Landwirte dabei zu unterstützen, ihre Praktiken anzupassen und so die Auswirkungen auf den Boden so gering wie möglich zu halten.

Darüber hinaus hat der Bundesrat kürzlich den Start einer nationalen Bodenkartierung gebilligt. Dies steht im Einklang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung, für die eine angemessene Berücksichtigung dieser Daten bei Entscheidungen über die Bodennutzung notwendig ist. Zur Zeit stehen nur für 13% der landwirtschaftlichen Flächen qualitativ ausreichende Daten zur Verfügung. Deshalb kommen dem Kartierungsvorhaben und der Arbeit der Ingenieurbüros, die damit betraut sind, grosse Bedeutung zu.

 

Gibt es noch weitere Projekte, die in dieser Hinsicht von besonderer Bedeutung sind?

Ich würde nicht von einem bestimmten Projekt sprechen, sondern vielmehr von den Verbindungen zwischen den verschiedenen Projekten, in die wir unsere Bodenexpertise einbringen. Eine grosse Herausforderung bei der Erhaltung von Böden besteht darin, die Wiederverwertungim Rahmen verschiedener Projekte angemessen zu handhaben. Jedes Jahr fallen bei Bauprojekten grosse Mengen an Boden an, die wiederverwertet werden müssen, vor allem bei der Wiederinstandsetzung von Kiesgruben, Deponien oder im Rahmen von Landumlegungen. Ich denke, dass wir in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle spielen, da wir als Bodenspezialist:innen einen guten Einblick in das haben, was auf lokaler Ebene, aber auch im grösseren Zusammenhang geschieht.
 

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