Sich vor Gebäudeschadstoffen schützen : Künstliche Mineralfasern (KMF)
Künstliche Mineralfasern
(KMF) stehen im Verdacht,
ähnlich wie Asbestfasern,
ein konkretes Krebsrisiko
darzustellen. Vergleichbare
Untersuchungen in
Deutschland und
Österreich bestätigen eine
krebserzeugende Wirkung
von KMF, die vor 1995
hergestellt wurden. Für den
Umgang mit älteren KMF
(Glaswolle, Mineralwolle,
Glasfaser) gilt daher
besondere Sorgfalt und
Vorsicht. Im Umgang mit
heutigen KMF-Produkten
ist die Einhaltung geltender
Arbeitsschutz- und
Verarbeitungsrichtlinien
wichtig.
Beim Rück- und Ausbau von älteren KMF ist auf den umfassenden Arbeitsschutz zu achten.
Schlüsselfragen für den Bauherrn :
- Wurden im Gebäude KMF-haltige Materialien verwendet?
- In welchem Zustand befinden sich verbaute KMF-Dämmungen im Gebäude (intakt, von Tieren zerlegt, offen verlegt, Kaschierungen/Abklebungen beschädigt)?
- Besteht eine gesundheitliche Gefährdung für die Bewohner?
- Welche Massnahmen sind bei einem Einbau oder Rückbau erforderlich?
- Mit welchen Kosten/Mehrkosten muss für die Sanierung und Entsorgung der KMF-haltigen Materialien gerechnet werden?
Beschreibung der Leistungen der CSD Ingenieure AG :
- Bewerten des Ausführungszustandes von KMF-Dämmstoffen und des gesundheitlichen Risikopotentials
- Probenahmen, Bestimmung des KI-Indexes und Beratung
- Auswertung der Ergebnisse und Benennung der zu sanierenden Materialien
- Festlegung des Vorgehens für die Entfernung KMF-haltiger Materialien
- Schätzung der Kosten / Mehrkosten im Zusammenhang mit KMF- Rückbauten
- Konstruktionsempfehlungen für einen risikoarmen Einsatz von KMF-haltigen Baustoffen in Gebäuden
- Kostenschätzung und Ausschreibung
- Fachbauleitung der Sanierungsarbeiten oder Neubauarbeiten, z.B. gemäss Labelvorgaben Minergie®-ECO

Zu beachten :
- Alle vor 1996 hergestellten KMF können als „krebsverdächtig“ eingestuft werden. Neuere KMF-Dämmstoffe weisen eine gröbere Faserstruktur auf und sind biolöslich, dennoch empfehlen sich erhöhte Arbeitsschutzmassnahmen.
- Der Eigentümer ist für die Gesundheit der Nutzer und Arbeiter verantwortlich.
- KMF-Dämmstoffe sollten nicht in direkter Verbindung mit der Innenraumluft stehen.
Rechtsgrundlagen :
In der Schweiz bestehen derzeit keine expliziten gesetzlichen Vorgaben betreffend dem Umgang mit KMF. Es empfiehlt sich daher die Orientierung an den geltenden Bestimmungen in Deutschland.
EU-Richtline 67/548/EWG, Arbeitsschutzvorgaben der Hersteller, Bauarbeitenverordnung (BauAV), Abfallverordnung (VVEA) Verordnung über den Verkehr mit Abfällen (VeVA), SUVA-Empfehlungen über Staub am Arbeitsplatz, TRGS 905 (Deutschland).

Standpunkt des Experten :
In eine gründliche Abklärung der Schadstoffsituation in einem Bestandsgebäude, sowie in ein nachhaltiges Um- oder Neubaukonzept sollten KMF als potentielles Risiko einbezogen werden, um gesundheitlichen Gefährdungen von Nutzern und Baubeteiligten vorzubeugen.
Fachliche Empfehlungen
Kauf, Verkauf :
Bestimmung des Minderwerts aufgrund von KMF-Vorkommen.
Planung :
Berücksichtigung von Erkenntnissen einer Schadstoffuntersuchung in allen Planungsphasen.
Projekt :
Festlegen eines Sanierungskonzeptes; Empfehlungen für einen risikoarmen Einsatz von KMF-Baustoffen unter Berücksichtigung des Arbeitsschutzes und der gesundheitlichen Vorsorge.
Kontakt : [email protected]
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