PFAS, die «Newcomer» unter den Schadstoffen, sind überall. Unser Interview mit dem CSD-Experten

28.08.2023

Interview mit Alex Blass, Schadstoffexperte bei CSD St. Gallen, zum Thema PFAS

Was sind PFAS* und warum sprechen die Medien aktuell darüber?

PFAS-belastete Böden, Altlasten-Standorte und Gebäude werden uns als Berater in Zukunft stark beschäftigen. PFAS sind die «Newcomer» unter den Schadstoffen. Mit dem steigenden Wissensstand aus neu lancierten Studien wird die enorme Verbreitung dieser Schadstoffe zunehmend offensichtlich. PFAS sind überall anzutreffen: in unseren Böden, im Grundwasser und sogar in unserer Blutbahn – und sind leider gesundheitsschädigend. 

Inwiefern sind Gemeinden und Unternehmen, eventuell auch Privatpersonen, von PFAS betroffen?

Schon bei der Morgentoilette (PFAS in Kosmetika) und beim Frühstück (Spiegelei aus der teflonbeschichteten Pfanne) sagen wir den PFAS in unserem Alltag Hallo. Da die Substanzen auch in der Industrie breit eingesetzt wurden und werden, ist auch die Belastung der Umwelt dadurch sehr gross. Die Kantone werden bei den Untersuchungen und Bauvorhaben vermehrt das Augenmerk auf PFAS richten. Betroffen sind typischerweise etwa Brandübungsplätze (Einsatz von PFAS-haltigen Löschschäumen), Deponien mit PFAS-haltigen Auffüllungen oder verschiedene Industriestandorte (Galvanik, Textilindustrie). 

Was sollten betroffene Gemeinden und Unternehmen jetzt tun? Wie kann CSD helfen?

Bei jedem Bauvorhaben kann die PFAS-Thematik potenziell relevant werden. Bauherren sollten sich dessen bewusst sein und allfällige Mehrkosten einkalkulieren. Potenziell vorhandenes belastetes Material wird Stand der Technik meist in einer Bodenwaschanlage vorbehandelt und dann thermisch unschädlich gemacht. Die CSD berät Gemeinden und Private in allen Fragen rund um PFAS-Belastungen. Von der Untersuchung bis zur Sanierung und Entsorgung stehen wir Gemeinden und Unternehmen gerne zur Seite.

 

 

     

*PFAS: Besorgniserregende Stoffe

Unter die Stoffgruppe der per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS) fallen mehrere tausend unterschiedliche Stoffe. Einige PFAS wurden inzwischen als besonders besorgniserregende Stoffe identifiziert, für viele sind die Auswirkungen auf den Menschen und die Umwelt weniger gut bekannt. Im Sinne des Vorsorgeprinzips sollte sich der Einsatz von PFAS auf Verwendungen beschränken, die für die Gesellschaft unverzichtbar sind und deren Freisetzung in die Umwelt muss so weit wie möglich minimiert werden.
(Quelle: www.bafu.admin.ch)
       

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