Die Petite Glâne am Murtensee wird wieder lebendig. Im Auftrag anliegender Gemeinden und mit Unterstützung der Kantone Freibourg und Waadt führt CSD seit 2022 die Renaturierung des Flusses durch. Die erste Phase konnte termingerecht am 6. Juli abgeschlossen werden. Der Waadtländer Regierungsrat Vassilis Venizelos lobte den Vorbildcharakter des Projekts bei einer Pressekonferenz auf der Baustelle.
Natürliche Resilienz gegen die Folgen des Klimawandels
Ökosystemdienstleistungen wiederherzustellen, den umliegenden Raum vor Überschwemmungen schützen und die Verbindung der Bevölkerung zur Natur wiederherzustellen – das sind die wesentlichen Ziele der Revitalisierung der Petite Glâne. Wasserläufe sind sensible Milieus, die von den Folgen des Klimawandels wie Trockenheit und Hochwasser besonders betroffen sind. Gleichzeitig handelt es sich um wertvolle Lebensräume, die angesichts der Biodiversitätskrise geschützt und aufgewertet werden müssen.
Vier Gemeinden entlang des Flusses und die Kantone Freibourg und Waadt haben sich daher zu einer Renaturierung entschlossen. Träger des Projekts ist die «Association intercommunale pour la révitalisation de la Petite Glâne» (AIRPG), gefördert wird es vom Umweltbundesamt (BAFU) und den beiden Kantonen. Wertvolle Unterstützung liefert der Verein «Broye Source de Vie».


Auf 6.8 Kilometern wird das Flussbett revitalisiert und 30.000 Bäume und Sträucher werden gepflanzt
Das in drei Etappen aufgeteilte Projekt erstreckt sich über 6,8km entlang der Gemeinden Vallon (FR), Missy (VD), Saint-Aubin (FR) und Vully-les-Lacs (VD). Die Arbeiten auf dem ersten Abschnitt hatten am 12. September 2022 bei Saint-Aubin begonnen. Auf einem Abschnitt von 2,3km wurde das Flussbett erweitert und revitalisiert, inklusive Einrichtung zweier echter «Biodiversitäts-Hotspots» entlang der Strecke. Ende des Winters konnten die ersten Bäume und Büsche gepflanzt werden, ein Teil der Aussaat erfolgte im Frühjahr. Noch sind einige Feinarbeiten im Gange, die Uferbegrünung wird im kommenden Winter abgeschlossen sein.
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6,8 Kilometer Flusslauf werden revitalisiert
35–60 Meter: Breite des künftigen Flussbetts
30.000 Bäume und Sträucher
100 grosse Bäume
200 Mikro-Lebensräume für die Fauna
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Die zweite Etappe flussabwärts von Vully-les-Lacs wurde bereits vor einigen Wochen in Angriff genommen und dauert bis Frühjahr 2024. CSD wurde mit der Durchführung der Ausschreibungen an die Unternehmen, der Durchführung, der Bauleitung sowie der Umweltüberwachung beauftragt. Die Tiefbau- und Erdarbeiten der ersten beiden Etappen werden von Grisoni-Zaugg durchgeführt, BioSaule ist für die biologischen Ingenieurarbeiten zuständig.
Die Erfüllung eines Kindheitstraums für Julien Devanthéry, CSD-Projektleiter und -Kader
Dass die Anpassung an die Folgen des Klimawandels und der Schutz der Biodiversität letztlich nur zwei Seiten einer Medaille sind, hat Vassilis Venizelos, Regierungsrat des Kantons Waadt, bei der Pressekonferenz zum Abschluss der Arbeiten der ersten Etappe bekräftigt: Das Projekt zeige beispielhaft, wie natürliche Ressourcen zur Resilienz einer Landschaft beitragen
Für Projektleiter Julien Devanthéry hat das Projekt eine ganz besondere Bedeutung: Die Petite Glâne fliesst durch das Dorf, in dem er geboren ist. Seit über 20 Jahren setzt er sich für die Biodiversität in seiner Heimat ein (Die Zeitung La Broye berichtete). «Für mich geht hier ein Kindheitstraum in Erfüllung», sagte er über die Renaturierung während der Pressekonferenz.